YouPorn mit Botschaft?

Ich sichte grade, was denn so in der Presse über YouPorn geschrieben wurde. In dem FAZ-Archiv ist tatsächlich nur eine Erwähnung der Seite zu finden. In einem Artikel über die Begnadigung von Christian Klar schreibt Maxim Biller:

Seitdem diskutierte das Land Klars Gnadengesuch. Manche meinten, Klar hätte sich früher überlegen sollen, was wichtiger sei: regelmäßiger Sex oder die Stadtguerilla. Andere sagten, Klar habe als politischer Gefangener das Recht, einmal in der Woche mit anderen Häftlingen zu duschen. Und dann gab es die Romantischen Zellen Karlsruhe, die auf „Youporn“ mit einem Gangbang für die Begnadigung Klars demonstrierten.

Safer Porn ist gar nicht so einfach

Sicheres Porno-Surfen ist gar nicht so einfach. Bei einer Google-Blog-Suche nach Youporn stieß ich als erstes auf ein für den Porno-Konsumenten viel versprechendes Blog:

Screenshot eines angeblichen Youporn-Blogs

Angefüttert von massig Porno-Screenshots gelangt man immer nur auf eine einzige Seite, die auch – wie angekündigt – das Fehlen eines Codecs bemängelt. Und der wird prompt nachgeladen – von einer bekannten Trojaner-Abladestelle. Wer das Setup abbrechen will, muss den Browser über den Taskmanager beenden, eine Verweigerung wird mit immer neuen Dialogboxen bestraft, die das Weitersurfen verhindern.

Soweit das übliche. Kritisch ist: laut Virustotal erkennen nur 3 von 32 Virusscannern die „Setup-Datei“ als Trojaner.

Für ein sicheres Internet – Pornokurse an der VHS

Gestern war ich bei einer Veranstaltung des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Mein Eindruck: So ganz genau wissen selbst die Experten nicht, wie man die Nutzer dazu bringt, ihren Rechner sicher zu halten. Der Psychologe Werner Degenhardt plädierte dafür, die Aufklärung weniger steif zu gestalten, den Nutzer da abzuholen, wo er ist. Nur wenn man konkretes Verhalten trainiere, wenn man dem Nutzer Anreize gibt, könne man von ihm eine Verhaltensänderung erwarten.

Der Gedanke ist sicher richtig. Verbinden wir das mit Erfahrungen aus der Praxis: Ein Rechner kann heute zwar auf Tausende Arten verseucht werden – von verseuchten PDF-Dateien bis zu Festplatten, die mitsamt Virus ausgeliefert werden. In der Praxis sind die Ursachen jedoch nicht so vielfältig: Wenn ein Rechner so richtig schön voll mit Trojanern ist, findet man in der Browserhistorie meist Dutzende von Pornoseiten. Oder der Betreffende hat ein halbes Dutzend Filesharing-Programme am Laufen, um sich immer die neuste Musik herunterzuladen.

Sicher ist das eine Pauschalisierung, aber solche Fälle sind nicht gerade selten. Was also tun? Dem Usern noch ein paar Tausend Mal dazu anraten, alle Sicherheitsmaßnahmen anzuhalten? Ihm das Pornosurfen verbieten? Seien wir ehrlich: wir haben es probiert, und es funktioniert einfach nicht.

Logische Konsequenz: wir sollten jeden Porno-und-Warez-Surfer richtig ausbilden. Statt die Pornografie hinter immer höheren Jugendschutz-Mauern zu verstecken, öffnen wir die wunderbare Welt des ewigen In-and-Out, der 18 verschiedenen Stellungen in 10 Minuten, der ach so glaubwürdigen Geschichten der girls next door. Lasst uns Volkshochschulkurse einrichten, in denen Porno-Surfen gelehrt wird. Und dazu ein Lehrgang im Raubkopieren für Anfänger und Fortgeschrittene. Nur so können wir den Spam und die Botarmeen vielleicht auf ein erträgliches Maß reduzieren.

Traficked

Penthause möchte angeblich für eine halbe Milliarde Dollar die Firma Various Inc aufkaufen. Das schreibt Penthouse Buys Social Networking MSNBC:

Various, which is based in Palo Alto, Calif., has a paid subscriber list of more than 1.2 million. It operates more than 25 online communities, including adultfriendfinder.com, which Penthouse says is one of the most highly trafficked Web sites with more than 18 million members.

Auf der Seite bin ich auch auf eine Tag-Cloud gestoßen. Das sieht dann so aus:

Tagcloud Adultfriendfinder

Irgendwie kommt mir das L-Wort da fehl am Platze vor.