Dem Volk aufs Maul geschaut

Boulevardzeitungen rühmen sich ja gerne, dass sie die Stimme des Volkes sprechen. Nur lauter. Und wie beim Volk im Biergarten kommt die laute Stimme auch oft mit einer Alkoholfahne.

Im Kölner Kommunalwahlkampf wurde unter anderem von den Piraten eine ÖPNV-Flatrate für alle vorgeschlagen. Der Express machte daraus vergangene Woche diese Schlagzeile über den „irren Nahverkehrsplan“.

Express irre

Offenbar kam der Vorschlag so gut an, dass sich der Biergarten die Redaktion flugs umentschied. Wenige Tage später war es kein irrer Plan mehr, sondern ein EXPRESS-Vorschlag.

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Was ein Pech, dass man den Express am Sonntag nicht wählen konnte. Obwohl: Am Samstag verschenkte der Verlag die Zeitung bei mir im Supermarkt. Ich sah nicht viele, die zugriffen.

DIN ÖPNV

Immer wenn ich in eine fremde Stadt fahre, muss ich mich erst Mal erkundigen, wie der öffentliche Nahverkehr funktioniert. In einer Stadt kauft man die Fahrkarten am Automaten in der Straßenbahn, in anderen darf man nicht mal auf den Bahnsteig ohne Karte. Kann ich mit der Geldkarte bezahlen. Und: gibt es Tickets für mehrere Tage? Die City-Option der BahnCard ist da schon hilfreich — zumindest kann ich nun direkt vom Bahnhof in die Straßenbahn steigen.

Wäre es nicht Mal Zeit, das Ganze zu vereinheitlichen? Öffi für Android ist ein tolles Programm, auch der DB Navigator hat ein sehr nützliche Basis-Informationen. Aber sind die Nahverkehrs-Unternehmen wirklich auf externe Hilfe angewiesen? Macht eine Allianz, einen Standard für Eure Fahrplan-Informationen. Sogar Echtzeit-Infos könntet ihr ohne große Probleme live einbinden. Und den Ticket-Kauf per Handy, der in jeder Stadt erst nach Anmeldung, mit anderer Nummer und mit anderen Textcodes funktioniert – den könnt ihr so endlich Mal in die Gänge bringen.