Bei einer NATO-Offensive im Nordosten Afghanistans wurden 250 aufständische Kämpfer nacktgescannt.
Deutsche Fluggäste sind beunruhigt.
Pointers & Pointen
Bei einer NATO-Offensive im Nordosten Afghanistans wurden 250 aufständische Kämpfer nacktgescannt.
Deutsche Fluggäste sind beunruhigt.
Die New York Times hat ein Portrait über Bradley Manning veröffentlicht, der mutmaßlich militärische Geheimdokumente an Wikileaks übergeben hat. Die Quellenlage ist dünn, die Reporter konnten offenbar nur Ansprechpartner aus dem weiteren Umfeld Mannings interviewen. Dennoch fügt sich ein Bild zusammen:
He spent part of his childhood with his father in the arid plains of central Oklahoma, where classmates made fun of him for being a geek. He spent another part with his mother in a small, remote corner of southwest Wales, where classmates made fun of him for being gay.
He was hired and quickly fired from a small software company, where his employer, Kord Campbell, recalled him as clean-cut and highly intelligent with an almost innate sense for programming, as well as the personality of a bull in a china shop. Then his father found out he was gay and kicked him out of the house, friends said. Mr. Clark, the Cambridge friend, said Private Manning told him he lived out of his car briefly while he worked in a series of minimum-wage retail jobs.
Meanwhile, his military career was anything but stellar. He had been reprimanded twice, including once for assaulting an officer. He wrote in e-mails that he felt “regularly ignored” by his superiors “except when I had something essential, then it was back to ‘Bring me coffee, then sweep the floor.’ ”
Ein Teenager, der nie im Leben eine wirklich feste Bindung hatte, der von einem sozialen Umfeld ins nächste gestoßen wird und offenkundige Probleme mit Autorität hat. Ein junger Mann, dessen sexuelle Identität der US-Army immer noch solche Angst einjagt, dass nicht darüber zu sprechen als die einzige Alternative erscheint. Er bekam trotz allem die Berechtigung zwischen Bodenwischen und Kaffeekochen Geheimakten einzusehen. Und das in einem Umfeld, in dem Soldaten Datenträger unbehelligt hinausschmuggeln können. Wer so mit vermeintlichen Geheimnissen umgeht, kann sie gleich im Radio verlesen lassen und darauf hoffen, dass niemand die richtige Frequenz einstellt.
Wikileaks möchte unterdessen 700.000 Dollar haben, um zu brisante Informationen aus unveröffentlichten Dokumenten zu streichen. Ein bemerkenswerter Wechsel im Business-Plan.
PS: Die US-Armee hat nun auch etwas gemerkt.
NYT-Redakteur Patrick J. Lyons hat in Sachen Wikipedia und Guanatanamo ein Dementi des US-Militärs erhalten. Nunja. Das Ganze liest sich jedenfalls so:
“There has been no attempt to alter/change any information that has been posted anywhere,” Lt. Col. Bush said in the statement e-mailed to us. “That would be unethical.”
Bush said in a subsequent phone call that there’s no way to know if any of the 3,000 uniformed military at Gitmo was responsible for the documented changes, but he promised his public affairs staff was not behind it. He also blasted Wikipedia for identifying one sailor in his office by name, who has since received death threats for simply doing his job – posting positive comments on the Internet about Gitmo
Wenn es nicht unethisch ist, Fidel Castro als Transsexuellen zu bezeichnen – selbst für zwei Minuten – scheint das US-Militär eine sehr pragmatische Ethik zu verfolgen. Wenn es dazu noch der Job eines Soldaten ist, anonym positive Kommentare über die US-Armee im Netz zu veröffentlichen, wäre das wahrscheinlich illegal – und dazu hätte der sailor noch einen verdammt schlechten Job gemacht.
Vielleicht möchte Lt. Col. Bush nochmal überlegen, und das Ganze als unautorisierten Gebrauch von Dienstrechnern bezeichnen.