Heiße Schnecken

Chef?

Ja, Heinz-Jürgen?

Darf ich heute früher nach Hause?

Nix da! Die Bratwurtschnecken wickeln sich schließlich nicht alleine!

Aber ich bin verliebt!

Na gut. Aber nur dieses eine Mal.

Die Welt war so viel grauer und trostloser, als ich die Seite Metzgersingles.de noch nicht kannte.

Verleger forever

Wer die Debatte um Leistungsschutzrechte kurios findet, sollte ein wenig in die Vergangenheit schauen. Zum Beispiel in den Wikipedia-Artikel über die Freies Fernsehen Gesellschaft, der erste gescheiterte private TV-Sender der Bundesrepublik.

Bei vielem enttäuschte den Programmbeirat die mangelhafte Qualität und besondere Heiterkeit erzeugte der häufige Zusatz „Nähere Einzelheiten erfahren Sie aus der Tagespresse“ in der Weltschau, zu welchem die Zeitungsverleger drängten.

Der Strauß

Auch an solchen Tagen findet man etwas zum Lachen. Ich habe mich heute über eine Partei-Posse amüsiert. Eine CSU-Ministerin hat doch tatsächlich gesagt dass Franz-Josef Strauß nicht unbedingt immer unmittelbar ohne Fehl und Tadel gewesen sein könnte. Ein Sakrileg: Die eigene Partei schäumt, andere Parteien jubeln, die Sünderin muss Abbitte leisten. Richtig kurios wird es jedoch am Ende:

„Das sehe ich gelassen“, sagte Sohn Franz Georg Strauß. Für ihn sei es „überhaupt keine Frage“, dass sein Vater ein Vorbild sei. Mit Blick auf Haderthauer fügte er hinzu: „Sie kann ja versuchen, es besser zu machen als Strauß. Ich wünsche ihr viel Glück und Erfolg dabei.“

Wer nennt bitte seinen Vater beim Nachnamen? Was sagt das über die Familienverhältnisse? Oder ist „Strauß“ eine Marke? Ein Ehrentitel? Ein religiöses Amt?

Bild.de: Suck this, Welt Online

Wer heutzutage noch aus der schieren Masse der Bildergalerien herausragen will, muss sich schon etwas einfallen lassen. Das kann man auf der einen Seite mit beeindruckenden Bildern erreichen, wie sie The Big Picture zu bieten hat. Das andere Ende der Qualitäts-Skala scheint aber lukrativer zu sein – zumindest scheinen sich mehr Teilnehmer für einen Wettbewerb zu finden, die absurdeste und klickintensivste Bildergalerie in einem redaktionellen Medium zu platzieren.

Für Furore sorgt immer mal wieder PI-Akrobaten von Welt Online, die die Bilderstrecke ohne Bilder wenn auch nicht erfunden, so doch perfektioniert haben. Paradebeispiel für den Klickhunger sind zum Beispiel die einfallslosen bis kurios missplatzierten 333 Fakten über Sex, die selbst als Satire jeden Niveau-Limbo-Wettbewerb gewinnen. Wie will man das noch über- oder unterbieten?

Doch halt! Wir haben die Rechnung ohne die ambitionierten Klickmeister von Bild Online gemacht. Die konnten die Schmach nicht verwinden und setzten dem Ganzen noch eins auf. Statt 333 haben die Bildianer pünktlich zu Weihnachten 666 Fakten über Sex zu bieten. Und das unter der Google-freundlichen URL http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2008/09/08/fakten-ueber-sex/kurioses-ueber-orgasmus-penis-mann-und-frau.html.

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Ein Geniestreich – zweifellos. Und sprachbildend: „Jeden Tag wird auf der Welt etwa 120 Millionen Mal gesext“ – da wird jeder Dadaist vor Neid kubistisch. Und die Symbolik erst. Mir fehlen die Worte.

Bleibt die Frage: Wer macht die 999 voll?

Fasst Mickey Mouse!

Die Netzeitung berichtet über die Überbuchungspraxis im US-Luftverkehr.

Oft genug gehen diese Berechnungen aber nicht auf, und es stehen zu viele Passagiere an den Schaltern. Die Folgen der Computer-Zahlenspiele bekommen dann die Airline-Mitarbeiter zu spüren, gegen die sich der Zorn zurückbleibender Reisender entlädt. Um dies zu verhindern, nehmen findige Reiseveranstalter inzwischen Phantombuchungen vor – ein beliebter Name ist Mickey Mouse.

Dieser Schuss kann aber ebenfalls nach hinten losgehen. Denn auch die fiktiven Passagiere tauchen später als «no show» in der Statistik auf – was letztlich dazu führt, dass die nächsten Flüge sogar noch mehr überbucht werden. «Wir sprechen mittlerweile von einer Todesspirale», räumte ein hochrangiger Manager bei US Airways ein.

Die Lösung ist ganz einfach: Setzt Mickey Mouse auf die No-Fly-Liste. Er lässt sich sowieso problemlos mit jedem feuchten Terror-Traum in Verbindung bringen. Wenn tatsächlich jemand so heißen sollte, hat er halt Pech gehabt.

Oh, Kalkutta

Das habe ich grade auf den Seiten des Pizza-Lieferservice Joeys entdeckt.

oh-kalkutta

Was soll man dazu sagen? Im Sinne des aktuellen Spiegel-Titels ist sowas natürlich abzulehnen – oder zu begrüßen?

Vielleicht sollten wir die nächsten Aktionswochen auch überdenken: Das Ramadan-Mittagsmenü mit Schweinefleisch süß-sauer, die Pizza Hindu mit saftigem argentinischem Rinderfleisch und das Oster-Tiramisu, das auf einer echten Hostie serviert wird.

DRM kurios

Das Positive an Digital Rights Management: Die Technik sorgt für immer neue Kuriositäten, die man kopierschutzfrei weitererzählen kann.

Neustes Kapitel: Das US-Unternehmen MRT (das steht für „Media Right Technologies“) ist von seiner Kopierschutztechnik so überzeugt, dass es ein Verbrechen wäre, sie nicht einzusetzen. Um dem Irrsinn auch Taten folgen zu lassen, hat das Unternehmen allen Branchengrößen Anwaltsschreiben geschickt: Grundlage des DMCA seien sie verpflichtet, die ach so tolle Technik von MRT zu lizensieren. Und da die Empfänger des Briefes wohl nach kurzem Stirnrunzeln in den Papierkorb werfen werden, hat man das Ganze in Form einer Pressemitteilung veröffentlicht:

MRT asserts Apple, Microsoft, Real and Adobe have produced billions of these products without regard for the DMCA or the rights of American Intellectual Property owners, actively avoiding the use of MRT’s technologies. Failure to comply with this demand could result in a federal court injunction to any of the above named parties to cease production or sale of their products and/or the imposition of statutory damages of at least $200 to $2500 for each product distributed or sold.

Und da dies noch nicht genug ist, schleimt sich MRT auch noch beim Kunden ein:

„Together these four companies are responsible for 98 percent of the media players in the marketplace; CNN, NPR, Clear Channel, MySpace Yahoo and YouTube all use these infringing devices to distribute copyrighted works,“ states MRT CEO Hank Risan. „We will hold the responsible parties accountable. The time of suing John Doe is over.“

Was soll man da sagen? Die Rechts- und PR-Experten dieser Firma kommen wohl direkt aus Utah.

Huba!

Ja, Feiertagsdienst ist lästig. Da wirft man leicht mit Ausrufezeichen um sich. Aber was der Kollege von Heise Security mit seinem Ausruf „Huba!in einer Meldung über Sicherheitslücken in Grafikprogrammen meinte?

Huba!

Eine Mischung aus „Hurz“ und „foobar“ vielleicht?

PS: Es hat wohl irgendwas mit Marsipulami zu tun…

Kampfansagen

Öffentliche Kampfansagen an die Konkurrenten sind in Pressemitteilungen selten, aber nicht ausgeschlossen. Ein Cebit-Einladung in meiner Inbox beginnt heute so:

Sehr geehrter Herr Kleinz,

Xing ist das größte Business-Netzwerk in Deutschland. Zumindest im Moment…