Crowd-Verkehrsservice

Die Online-Redaktion des Kölner Stadtanzeigers hatte vor ein paar Monaten eine pfiffige Idee: Sie führte auf Twitter das Hashtag #koelnverkehr ein und postete immer mal wieder einige Verkehrsmeldungen. Eigentlich eine tolle Idee: die Verkehrsmeldungen im Radio sind schlichtweg nervig. Das Echtzeitmedium Twitter doch viel besser geeignet relevante Informationen zu mir zu transportieren.

Doch das Ergebnis ist bisher nicht sehr ermutigend.

Sicher: über die üblichen Informationswege, hätte ich nicht von der Fahrkartenkontrolle erfahren. Aber ich war nicht dort unterwegs und wäre auch nicht ohne Fahrschein angetroffen worden.

Aber viel wichtiger: Der Zündfunke reicht nicht aus. Einfach einmal täglich ein paar Warnmeldungen zu schicken, reicht nicht aus eine kritische Masse von Nachahmern zu gewinnen. Und ich als Leser will auch nicht unbedingt alle Verkehrsmeldungen rund um Köln in Echtzeit mitgeteilt bekommen, während ich hinter meinem Schreibtisch sitze.

Vorratsdatenspeicherung in der Praxis

Man fragt sich ja manchmal: Was ist der Anwendungsfall der Vorratsdatenspeicherung? Der Kölner Stadtanzeiger hat eine praktische Anwendung und eine Ermahnung an Berlin, die vielleicht auch in Richtung Karlsruhe gezielt war.

Erheblichen Anteil an der Festnahme der Betrügerin hatte der Kölner Kommissar Joachim Ludwig. Er gilt bundesweit als Experte bei der Aufklärung der „Enkeltaten“. Überführt hat er Katie Z. durch Auswertung von Handydaten und Telefonüberwachung. „Bei dieser Art von Betrug gibt es keine DNA-Spuren oder Fingerabdrücke, sondern nur Datenspuren“, sagte Ludwig. Deutliche Kritik übten er und auch Bülles am Plan der neuen Bundesregierung, die Vorratsspeicherung von Telefondaten einzuschränken. „Wenn das wegfällt, brauchen wir nicht mehr zu ermitteln. Dann können wir diese Taten nie aufklären“, mahnte er. Bülles nannte die Pläne aus Berlin „absurd“.

Bescheiden peinlich

Was macht eine Zeitung wenn die Mutter des Verlegers einen Orden bekommt? Natürlich berichten:

„Mir sind Orden eigentlich eher peinlich“, gestand die Geehrte, die 1998 bereits das „Verdienstkreuz am Bande“ und 2006 das „Große Verdienstkreuz“ des Verdienstordens der Bundesrepublik erhalten hatte. Aber sie freute sich dennoch – für die Sache, für die sie seit mehr als 20 Jahren kämpft. Zu ihrer Ehrung gratulierten als erste ihr Sohn Konstantin Neven DuMont (Vorstand der Mediengruppe DuMont) und Rösraths Bürgermeister Marcus Mombauer.