Das wilde, böse Internet

Wie Heise berichtet macht sich das englische Oberhaus Gedanken um das Internet:

Die Verantwortung für die persönliche Sicherheit dem Einzelnen zu überlassen, wie es die Regierung mache, sei nicht länger realistisch. Das setze eine Sichtweise voraus, die das Internet dem „Wilden Westen“ gleichsetze. Viele Institutionen und Unternehmen, die am Internet beteiligt sind wie Hardware- und Software-Anbieter, Internet Service Provider, Banken, die Polizei und andere hätten die Möglichkeit, die Sicherheit zu verbessern, meint der Oberhaus-Ausschuss. Die Problemlage sei klar, aber nicht unabwendbar. Es sei nun Zeit zum Handeln.
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Dabei sei das Problem schwer fassbar, heißt es in dem Bericht weiter. Das liege unter anderem auch an fehlenden Definitionen für kriminelle Aktivitäten. Im Februar 2006 hätten die Finanzbehörden geschätzt, dass der britischen Wirtschaft jährlich ein Schaden von 1,7 Milliarden Pfund (2,5 Milliarden Euro) durch Identitätsdiebstahl zugefügt werde. Da darin aber auch Kartenfälschungen, Geldwäsche und andere Delikte enthalten seien, sei es schwierig, das Ausmaß des Online-Identitätsdiebstahls realistisch zu fassen. Auch hier müsse die britische Regierung sofort tätig werden.

Realitätsabgleich: Vor ein paar Wochen habe ich im Deutschlandfunk gehört, dass das Online-Banking bei britischen Banken bisher höchst unsicher ist. Kein PIN/TAN, keine Chipkarte, einfach nur eine Nummer oder ein Passwort – und man hat vollen Zugriff auf das Konto. Eine Einladung für Kriminelle.

Kurz: Die Wirtschaft hat schlichtweg nicht ihre Hausaufgaben gemacht. Aber das Internet ist böse.