Reception issue

Einige Menschen haben heutzutage Probleme mit dem Empfang, deshalb die Botschaft nochmal hier:

Man sollte keine High-Tech-Produkte am ersten Tag kaufen, bevor die ersten Praxis-Tests draußen sind. Erst dann kann man einigermaßen informiert entscheiden, ob man mit neu entdeckten Mängel – und die gibt es immer und bei jedem Hersteller – leben kann oder auf eine überarbeitete Version warten will. Wer unbedingt ein early adaptor adopter sein will, zahlt fast immer einen Preis dafür.

Berliner Hardware-Träume

Ich habe nie wirklich an der Existenz des WePad-Prototypen gezweifelt. Nur stellen die meisten Kollegen die falschen Frage: es geht nicht darum, ob das Pad mit dem iPad konkurrieren kann. Die eigentliche Frage ist, ob die ach so tolle Hardware noch vor dem Txtr Reader erscheint.

Dass ein absoluter Neuling in Sachen Hardware Apple den Rang abläuft, ist schlichtweg nicht zu erwarten. Wie wir beim Txtr Reader gesehen haben – den es ein halbes Jahr nach dem verschobenen Erscheinungstermin immer noch nicht zu kaufen gibt – sind Verzögerungen zu erwarten – und die erste Revision einer solchen Hardware hat in der Regel eine Menge Kinderkrankheiten. Bis das WePad tatsächlich marktreif ist, wird das iPad vielleicht schon ein Jahr zu kaufen sein. Der Markt für diese Halb-Computer könnte dann bereits gesättigt sein, auf alle Fälle werden sich aber schon weitere Hardware-Produzenten dem Pad-Konzept gewidmet haben. Als ein Angebot von vielen wird das WePad dann wohl kaum als Grundlage für eine völlig neue Allianz der Content-Anbieter taugen.

Die eigentlich spannende Frage ist, ob ein etablierter Anbieter wie Google ein Konkurrenzangebot zum iTunes Store schaffen wird. Die deutschen Verleger warten ja bereits darauf.

Warum ich Thinkpads mag

Ein Scharnier meines Thinkpads T40 ist gebrochen. Ein ungewöhnlicher Defekt. Da das Gerät fast vier Jahre alt ist, ist die Garantie schon lange abgelaufen. Ein wirtschaftlicher Totalschaden – obwohl das Gerät noch tadellos läuft.

Ich überlegte schon, ein defektes Gerät auf Ebay zu erwerben – aber selbst komplett ausgeschlachtete Thinkpad-Gehäuse kosten da über 60 Euro. Was also tun?

Aber ich hab mir ja nicht umsonst ein Thinkpad gekauft. Im Gegensatz zu anderen Notebook-Marken sind bei den Thinkpads dieser Generation alle Bauteile dokumentiert und auch eine ausführliche Montageanleitung für alle Teile ist online. Nach zehn Minuten Suche weiß ich: das benötigte Scharnier ist auf Lager, man kann es für knapp 20 Euro bestellen.

Wenn jetzt noch der IBM-Webshop wieder funktionieren würde, wäre ich begeistert.

Netbooks – verpasste Chancen

Der Eee-PC hat mich von Anbeginn fasziniert. Eine neue Geräteklasse mit einer angepassten Linux-Distribution, die den ganzen Ballast abschüttelt, der die enorme Rechenkraft heutiger Desktop-PCs verbrennt. Aus Faszination wurde Depression, als Asus seine eigene Idee verraten hat und den Eee-PC mit Windows auslieferte.

Netbooks – das hätte ein Neuanfang sein können. Eine Revolution, ein Geschäft größer als der iPod. Denn die Frustration mit den normalen PCs nimmt überhand: Bootzeiten, Update-Routinen, die andauernd aufploppen um den Virenkiller, Windows, Firefox und das Google-Pack aktualisieren wollen und die Taskleiste verstopfen, Spamfilter, Adware, Videocodecs, unverständliche Fehlermeldungen, Treiberprobleme – kurz: Desktop-PCs sind zu träge und zu komplex.

Die Netbooks hätten anders sein können – konzentriert auf die Basisaufgaben – die aber unkompliziert, schnell und stabil, genau angepasst an die CPU, die SSD, die Akkulaufzeiten und die Displaygrößekleine. Mit einem Paketmanager statt 25 Update-Routinen.

Daraus wurde leider nichts. Zwar gibt es noch Linux-Geräte, sie werden aber nur halbherzig entwickelt.

Zum Beispiel das Ideapad:

Eine nett gedachte, in der Praxis jedoch nicht wirklich begeisternde Funktion liefert Lenovo bei den Windows-XP-Versionen des S10e übrigens mit “Quickstart” (siehe Screenshot): Vor dem wirklichen Bootprozess erlaubt ein Schnellstart-Menü die Auswahl bestimmter Funktionen (Browser, Chat, Musik, Fotos, Skype), die dadurch schneller zugänglich sein sollen als bei einem kompletten Windows-Start. Ganz offenbar wird hier ein sehr abgespecktes Linux gebootet, das sich nur beschränkt konfigurieren oder nutzen lässt. So war es mir nicht möglich, auch auf diesem Mini-Linux eine WLAN-Anbindung zustande zu bringen. Und dass diese vom (funktionierenden) Windows-System übernommen worden wäre, ist ja ohnehin zu viel verlangt in diesen digitalen Zeiten. Und so wird also doch XP gestartet.

Das Deprimierende daran: Selbst eine Firma wie Lenovo macht sich offenbar die Fortschritte im Linux-Bereich nicht wirklich zu Nutze. Ein Mini-Linux mit WLAN ist nun wirklich kein Zauberstück mehr. Würden einige Netbook-Hersteller – Gott bewahre! – sogar zusammenarbeiten, könnten sie eine beeindruckende Software-Plattform auf die Beine stellen. Finanzieren könnte man das zum Beispiel auch durch eine Art App Store, der im Gegensatz zu Apples unübersichtlicher Pfurz-Parade durchgehend Qualität und Übersichtlichkeit garantieren muss.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es ja: Android läuft auch auf Netbooks. Google hat zumindest theoretisch das Potenzial einen solchen Markt aufzubauen und die Hersteller zur Einhaltung von Qualitätsstandards zu zwingen.

Bis die Geräte aber in den normalen Handel kommen, dauert es aber noch einige Zeit. Bis dahin werden die Hardware-Hersteller wohl Windows 7 installieren. Ich bin mal gespannt, ob Microsoft die Zöpfe abschneiden kann, die so dringend abgeschnitten werden müssten, um den Spaß am Computern wieder herzustellen. Ich hab ja meine Zweifel.

Das ist einen Urschrei wert

…wenn Dein Router die Grätsche macht kurz bevor der Provider komplett down geht, wenn das Passwort verloren ist und per 0190-Nummer zurückgesetzt werden muss, und wenn Du erst nach drei Stunden darauf kommst, dass der Ersatzrouter nur funktioniert, wenn denn das Kabelmodem vorher neu gestartet wird.

WAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.

Ich bin okay.