Relevanz allerorten

Für eine Arztpraxis in der Nähe meiner Wohnung sind bei Google Maps falsche Öffnungszeiten angegeben. Also loggte ich mich ein, um den Fehler zu korrigieren. Crowdsourcing par excellence. Aber ich hab mich zu früh gefreut: die falschen Daten kommen offenbar von Qype und können daher nicht auf Google Maps verändert werden.

Stattdessen kann ich nur ein Feedback-Formular ausfüllen, dass das Relevanzkriterium von Google Maps enthüllt:

maps-relevanz

Zwei Mal Creative Commons

Der Begriff „freie Inhalte“ wird von jedem ganz anders verstanden. Was heißt es eigentlich, wenn man seine Arbeiten unter eine Creative Commons-Lizenz stellt?

Beispiel 1: Mikel Ortega Mendibil aus dem Baskenland fotografierte im Oktober 2006 zwei Pferde vor dem Berg Gipuzkoa. Er stellte es in Flickr unter der Lizenz CC-BY-SA, die die Nutzung des Bildes erlaubt, wenn man den Namen des Urhebers nennt und das Bildes unter den gleichen Bedingungen weitergibt. Im Februar 2008 wurde das Bild auf Wikimedia Commons hochgeladen. Dort nahm sich der Commons-Nutzer Richard Bartz des Bildes an und editierte es in mehreren Schritten. Vor kurzem wurde das Bild zum Bild des Jahres 2008 gewählt. In einem Artikel auf einem baskischen News-Portal zeigt sich der 31jährige Fotograf hoch erfreut.

Beispiel 2: Eine der derzeit interessantesten Bewegungen zu freien Inhalten ist das Projekt OpenstreetMap, das geografische Informationen sammelt, zu sehr sehenswerten Karten verarbeitet und ebenfalls unter der Lizenz CC-BY-SA verarbeitet. Um eine Stadt komplett zu erfassen sind Dutzende von Freiwilligen unermüdlich unterwegs, kartieren Straßen, Plätze und sogar Briefkästen. Kostenlos. Das ermöglicht einige Nutzungsarten, die zum Beispiel mit Google Maps nicht erlaubt sind – so kann man die Daten einfach komplett herunterladen und selbst verarbeiten – ob in der Autonavigation oder zum Abgleich der Jogging-Strecke.

Oder man lädt die Daten für einzelne Städte herunter, bereitet sie etwas auf und verkauft sie im iTunes-AppStore für 2 bis 4 Euro.

osm-apps

Hey, ihr Map-linge

Ich kenne eine Straße, die ihr nicht kennt. Sie verläuft parallel zur Stauderstraße, zwischen Luxemburger Straße und Zülpicher Straße, direkt am Chemischen Institut der Universität zu Köln vorbei. Es ist der Hans-Mayer-Weg.

hans-mayer-weg

Der Stadtplandienst kennt ihn gar nicht und zeigt eine sehr verzerrte Sicht des Terrains, Google Maps kennt zumindest seine Lage und OpenStreetmap kennt die Lage des Weges, benennt aber weder ihn, noch die Stauderstraße.

Arbeitet dran.

PS: Ein fleißiger OpenStreetMap-Aktivist hat beide Namen nachgetragen. Wer selber meckern will: hier lang“.

Embed as embed can

Embedded Reporter als alleinige Informationsquelle im Irakkrieg waren ein Fehler – das ist weitgehend Konsens. Wie sieht es mit eingebetteten Videos in der normalen Berichterstattung aus? Usability: OK. Nutzwert: meist nicht vorhanden. Rechtliches Risiko: so la la.

SpOn hat jetzt neben YouTube auch Google-Maps als zusätzliche integrierte Informationsquelle entdeckt. Im neuen Artikel ist eine Karte integriert mit dem genauen Standort des Hauses, in dem eine halbe Familie eingekerkert war.

Genau das Richtige für einen Ausflug am ersten Mai.

PS: Gleiche Idee auch bei Focus Online.