Seriously, check Wikipedia.
PS: The information has moved to Wikiquote.
Pointers & Pointen
Gerade wird in Berlin vorgestellt, wie sich die Bundesregierung einen digitalen Radiergummi vorstellt. Wie Kristian Köhntopp beschreibt ist das Ganze eine Art DRM, das jedes Mal beim Keyserver anfragt, ob es denn eine Datei anzeigen kann. Ein aus meiner Sicht nicht sehr praktikables Konzept.
Und es ist nicht Mal neu: Bereits 2002 war das Problem mit zunehmendem Alter peinlich oder gar schädlich werdenden Inhalten bekannt. Allerdings konzentrierte man sich damals noch auf e-Mails wie zum Beispiel dieser AP-Bericht zeigt:
In addition to Authentica, Atabok Inc., SafeMessage Americans Inc. and Omniva Policy Systems have systems designed to keep embarrassing or incriminating messages from surfacing years later. In essence, they allow e-mail to self-destruct.
Many of these services can also restrict what recipients do with messages – such as bar them from forwarding, copying or printing email. These digital-rights management tools work much like copy-protection systems being developed for music, movies and e-books.
Der Schwachpunkt des Ganzen:
Even if the self-shredding software disables printing, copying and screen-capture functions, nothing will stop a determined person from photographing the screen or jotting down the information by hand.
Und vor allem: dies waren alles proprietäre Techniken, die voraussetzten, dass Sender und Empfänger das gleiche Produkt zur Ver- und Entschlüsselung benutzten. Es wurde dann auch nichts aus der Idee der selbstkompostierenden E-Mail. Statt E-Mails zu shreddern, shredderten sich die Anbieter selbst — in Rekordzeit.
Aber wartet Mal: eine unpraktische proprietäre Lösung mit staatlichem Stempel? Die Technik könnte doch einfach bei De-Mail eingebaut werden und so die notwendige Marktpenetration erreichen. (Anmerkung: die Prämisse dieses Arguments ist rein hypothetisch. Dass De-Mail jemals eine Marktpenetration erreicht, die irgendwas bewirken könnte, glaube ich vorerst nicht.)
Aber nein, nicht Mal das klappt, wie man bereits 2002 wusste:
Though a 2000 federal law gives electronically signed documents the same legal standing as paper documents, electronic documents can’t be considered equal to paper if senders can shred them by remote control.
Senders get unprecedented powers over decisions normally left to the recipients. So it becomes up to the recipient to go back to the sender to request a paper or permanent electronic copy – and count on the sender’s cooperation.
Wenn man elektronische Botschaften Rechtssicherheit verleihen will, können Selbstvernichtungsmechanismen nicht angewandt werden.
Was bleibt also: eine uraltes Konzept, das sich aus guten Gründen nicht durchgesetzt hat und jetzt auf in einem neuen Bereich angewendet werden soll, der sich noch weniger für die Idee eignet als das vorangegangene Szenario. Denn seien wir ehrlich: wer peinliche Bilder auf Facebook hochlädt, wird nicht gerade viel Energie in Verfallsmechanismen investieren.
Germany is a country in the middle of EuropE and it takes part in the EuroCurrency. Feel free to add more stuff you’d like to add.
Das stand am 20. Januar 2001 in der frisch aufgesetzten Wikipedia. Wer sich über die kReative GroßUndKleinSchreibung wUndert: So setzte man damals Links.
Heute würde dieser Artikel freilich einen Schnell-Löschantrag kassieren. Zu Recht.
Golem berichtet über einen interessanten Vorschlag über die Umgestaltung des Urheberrechts in den USA
Clemons und Madhani sprechen sich dafür aus, selbst Zahlen und Fakten für 24 Stunden urheberrechtlich zu schützen. Schon die Wiedergabe der puren Fakten würde dann einen Urheberrechtsverstoß darstellen.
Die Begründung erinnert an die Debatte zum Leistungsschutzrecht in Deutschland:
Über Google News sei es möglich, „die wichtigsten Absätze fast jeder Story in der New York Times, der Washington Post und praktisch jedes anderen großen Nachrichtendienstes in Echtzeit zu lesen“. Es sei deshalb, schreiben Clemons und Madhani, nicht verwunderlich, dass „die traditionellen Medienpublikationen sterben“.
Was finde ich daran so interessant? Nun – das Ganze gab es schon Mal. Als sich die Telegrafie in den USA verbreitete, machten sich viele Zeitungen einen Sport daraus die spannenden Nachrichten von anderen Zeitungen zu übernehmen. Zeitverschiebung sei Dank konnten die Blätter an der Westküste die geklauten Berichte am gleichen Tag publizieren wie die Kollegen von der Ostküste – ohne sich aufwändige Recherche-Arbeit zu machen.
The doctrine was given U.S. Supreme Court recognition in International News Service v. Associated Press, 248 U.S. 215 (1918). INS would take AP news stories from East Coast newspapers and wire them to the West Coast newspapers that had yet to publish. The Supreme Court held that INS’s conduct was a common-law misappropriation of AP’s property. (fn5). Congress recognized that the „hot news“ doctrine should continue as an exception to pre-emption of state law by the federal Copyright Act. The House Report for the 1976 amendments to the Copyright Act stated that „state law should have the flexibility to afford a remedy . . . against a consistent pattern of unauthorized appropriation by a competitor of the facts (i.e., not the literary expression) constituting „hot“ news, whether in the traditional mold of [International News Service] or in the newer form of data updates from scientific, business or financial data bases.“
Der Kampf wurde über mehrere Jahrzehnte geführt. Und die Rethorik des Ganzen erinnert doch sehr an heute. So begründet ein Richter im Jahr 1901 seine Entscheidung so:
Is the enterprise of the great news agencies, or the independent enterprise of the great newspapers, or of the great telegraph and cable lines, to be denied appeal to the courts, against the inroads of the parasite, for no other reason than that the law, fashioned hitherto to fit the relations of authors and the pul)Iic, cannot be made to fit the relations of the public and this dissimilar class of servants ? Are we to fail in our plain duty for mere lack of precedent ? We choose, rather, to make precedent-one from which is eliminated, as immaterial, the law grown up around authorship-and we see no better way to start this precedent upon a career than by aflirming the order appealed from.