Die Ökonomie der Überwachung

Die britische Regierung hat ein kreatives neues Geschäftsmodell vorerst gestoppt, wie die BBC berichtet:

The private company scheme intended to stream live footage to subscribers‘ home computers from CCTV cameras installed in shops and other businesses.

Nunja – warum sollte man den Überwachern auch die Heimarbeit verbieten? Das Ganze sollte natürlich dazu dienen, die Kosten für die teure Überwachung zu drücken. Und da kommt der spannende Teil:

The company had initially offered to pay out up to £1,000 if registered viewers spotted shoplifting or other crimes in progress.

Da war die BBC möglicherweise nicht ganz korrekt, denn bei den wenigsten Straftaten, die von Überwachungskameras festgestellt werden können, entsteht ein Schaden von 1000 Pfund.

Auf der Webseite des Anbieters findet sich heute eine etwas andere Formulierung:

Feedback is converted into points and credited to the Viewer’s account on a monthly basis. The user name of Viewer’s who have made the best contribution to the prevention of crime or to securing evidence of crime will be published in a“Thank You List“ at the end of each month unless the Viewer has elected to remain anonymous. The highest scoring Viewer will also receive an award to the value of £1000, which will be paid into the Viewer’s bank account in Europe on verification of identity and age. This fee will be split in the event of a tie.

Der Normal-User bekommt also gar nichts, nur einen feuchten Händedruck, der nicht mal physische Gestalt bekommt. Alleine der Beste der Besten bekommt tatsächlich so viel Geld, dass er damit einen Billig-Job substituieren könnte.

Die Firma weiß sehr genau, welche Art von Usern sie mit diesem (Nicht-)Bezahlmodell anziehen wird: unzuverlässige.

Each Viewer receives 5 alerts per month.
[…]
Use of alerts may be monitored and the numbers of free alerts is limited to prevent system abuse.