StudiVZ – auch der andere Konkurrent kommt

Nachdem sich vor einer Woche Studylounge mit einer Kooperation gemeldet hat, um von der Formschwäche von Studivz zu profitieren, tritt Unister etwas weniger subtil auf den Plan:

Eine Million Communtitymitglieder können seit letztem Donnerstag nicht mehr miteinander „gruscheln“. Nach eigenen Angaben bleibt das StudiVZ noch bis Dienstag, den 5.12.2006, offline. Wie lange die Fehlersuche und das Aufstocken der Server tatsächlich noch dauern werden, weiß niemand.

Wer sich nicht so lange gedulden möchte, kann derweil Unister.de nutzen.

Frische Brötchen Verkäuferinnnen

Heute mittag wollte ich mir einen leckeren Feldsalat machen – mir fehlte lediglich das passende Bei(ss)werk. Also fuhr ich an den Sülzgürtel zur Filiale von Merzenich, da die sonntags geöffnet und ein etwas größeres Sortiment haben.

Interessiert stellte ich fest, dass die Verkäuferinnen nicht nur Namensschilder haben – hier werden noch weitere Vorzüge angepriesen. Die älteste Kollegin hatte ein besonderes Prädikat „Frau X bedient Sie seit 1998 zuverlässig“, eine zweite Bedienung war seit 2005 im Dienst, die dritte Verkäuferin trug ihr Schild „Frau Y ist neu und tut Ihr Bestes“ (nicht wörtlich, aber fast).

Demütigung deluxe.

Faires Ausmaß?

Im 23C3-Fahrplan entdeckte ich diesen interessanten Satz:

The media has given this topic more than its fair share of coverage

Die Frage ist: Wie will man bestimmen, welches Ausmaß der Berichtsterstattung fair ist? Während bei Persönlichkeitsrechten die Frage eher einfach zu beantworten ist, ist die Frage bei technischen Themen deutlich abstrakter. Wann wurde wirklich genug über MacOS-Cracks geschrieben? Wem gegenüber ist es unfair? Wenn die Leser das Thema interessiert – wer sollte es ihnen aus welchen Gründen vorenthalten?

Und: sind wir hier vielleicht Opfer einer Perspektivverschiebung dank Google News? Wenn ein Thema in jedem Medium ein bis zwei Mal auftaucht sind das Hunderte Meldungen in den Nachrichtenaggregatoren. Und wenn dann noch einzelne Meldungen von Bloggern aufgegriffen, verglichen und kritisiert werden, kommt es einem so vor, als ob denn die ganze Welt nur von einem Thema spricht. Der Normal-Konsument bekommt von dem Thema aber vielleicht überhaupt nichts mit, weil die Meldung auf Seite 13 rechts unten stand.

Wikipedia-Politik

Zwei Beispiele für alltägliche Wikipedia-Politik:

Dagegen!

Kaum gelangt die Aktion „Artikelfreier Sonntag“ in die Öffentlichkeit, gibt es auf der Projektseite nicht nur eine Liste der Teilnehmer, sondern auch eine Liste der Aktions-Gegner. Und eine Gegen-Aktion.
Die Gegenstimmen werden nach einem kleinen Editwar von der Projektseite gelöscht.

Datenschutz und Subsidiarität

Es mag absurd klingen – als angemeldeter Benutzer ist man in der Wikipedia anonymer als normaler IP-User – da man mit dem Accountnamen seine IP verstecken kann ohne eine Emailadresse anzugeben. Um Missbrauch zu verhindern gibt es das Checkuser-Verfahren bei dem einige wenige ausgewählte Benutzer die IPs eines Nutzers abfragen und vergleichen können. Dazu muss jedoch ein Antrag gestellt werden und starke Gründe müssen vorliegen.

Für Verstimmungen sorgt jetzt eine Umgehung dieser User. Nachdem ein Auskunftsbegehren in der deutschen Wikipedia abgelehnt wurde, hatte ein User die Auskunft offenbar nochmal in der italienischen Wikipedia verlangt – und auch bekommen. Dafür hatte sich ein „Steward“ selbst die Rechte verschafft, was er eigentlich nur in Ausnahmefällen tun sollte, wenn denn keiner der regulären Ansprechpartner zu greifen ist. Die waren nach eigenem Bekunden jedoch verfügbar und wurden gar nicht gefragt.

Aids gefährdet Wirtschaftsboom

Eine Meldung der Tagesschau zum Thema AIDS.

„Wenn sich HIV verbreitet, dann beeinträchtigt das die Effizienz der Arbeit. Und wenn man Stellen neu besetzen muss, dann müssen die die neuen Mitarbeiter wieder eingearbeitet und fortgebildet werden. Das alles summiert sich.“

Hatten die Arbeitgeber von Andrew Beckett also doch recht? Im Endeffekt?

Vergessen und abgemeldet: Orkut

Erinnert sich vielleicht noch jemand an die soziale Börse „Orkut“? Von Google? Damals, als wir das Wort „Web 2.0“ noch nicht kannten, gab es doch so eine Begeisterungswelle, dem Datenkraken Google noch ein paar Informationsbrocken mehr in den Rachen zu schmeißen.

Heute wurde ich daran erinnert. Es wurde nämlich ein Spam-Kommentar in meinem Gästebuch hinterlassen. Und da abmelden ja gerade im Trend ist, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und einen Schlussstrich gezogen.

Ich hatte mich jahrelang nicht mehr bei Orkut eingeloggt – und wie ein flüchtiger Blick offenbarte, ging es nicht nur mir so: In in meinem kleinen Orkut-Freundeskreis fand ich verwaiste Homepages, längst geänderte Adressen, leider auch einen Todesfall.

byebye-orkut

In wenigen Schritten war ich abgemeldet. Einzige Schwierigkeit – ich musste erst einen Google-Account anlegen, dem mein Orkut-Account dann zugeordnet wurde – und aus dem heraus kann meine Orkut-Mitgliedschaft getilgt wurde.

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Ich werde Orkut nicht vermissen. Es war für mich ein kleines Experiment, mehr nicht.