Prepotteria

Cliffhanger sind in Büchern eigentlich selten. Die von Joanne K. Rowling nerven aber so langsam. Die neuste Ankündigung:

Nach Angaben des Senders BBC versteckte Rowling den Titel so auf ihrer offiziellen Website, dass er erst durch ein Online-Spiel ermittelt werden konnte. Die Autorin hatte zuvor angedeutet, dass im siebten Potter-Buch zwei Charaktere sterben werden. Sie schloss dabei nicht aus, dass einer von ihnen Harry ist.

Mein ganz heißer Tipp: Dudley muss sterben. Und Onkel Vernon.

Intimspam

Warum ist das bitteschön durch den Spamfilter gerutscht? Und bitte was ist ein Intimsalon?

Sehr geehrter Kunde!

Wir bedanken Sie fur Ihren Einkauf der Videosammlung in unserem Intimsalon. 399 euro auf Ihrer Kreditkarte wurden abgebucht. Die Quittung ist in der Anlage beigefugt. Der Artikel wird innerhalb 12 Stunden an Ihrer Adresse geliefert werden.

Wir hoffen, dass Sie viel Spass bei dem Fernsehen haben! Wir wunschen Ihnen frohe Feiertage!

P.S. Wenn Sie ein Rabatt haben mochten, bewahren Sie, bitte, die Quittung.

MfG,
Handelabteilung
der Intimsalon
Neckermann.de

Beigelegt: empfangsschein.exe

Springer 2.0 – allein in MySpace…

Der Axel-Springer-Verlag traut sich ins Web 2.0 – morgen erscheint die Erstausgabe des „Avastar“, einer Zeitung nur fürs „Second Life“.

Wie es sich für Webzwonuller gehört, haben sich auch die Springer-Leute im Web 2.0 umgesehen und sich natürlich auf den wichtigsten Plattformen dieses weltumspannenden Kreativitätsmolochs umgesehen.

avastar-myspace

 

Was lernen wir aus dem MySpace-Profil? AvaStar ist Single, hat das Sternzeichen Schütze, ist 100 Jahre alt und seit vorgestern bei MySpace registriert. Also der ideale Zulieferer von trendigen News, die der Kundschaft jede Woche 150 Linden-Dollar wert sind.

Nicht nur Donaldisten bei der FAZ

Die Frankfurter Allgemeine war schon seit Jahren ein Hort für Donaldisten, jetzt scheinen auch Trekkies am Steuer zu sein. Anders kann ich mir diese Textstelle im (lesenswerten) Artikel über das Verhältnis von Bild zu Bohlen zur Realität nicht erklären:

Bohlen ist nicht einfach eine Fälschung, eine öffentliche Figur, hinter der sich irgendwo ein echter Dieter verbirgt. Bohlen ist wie der Holo-Doc aus „Star Trek Voyager“: eine Projektion, die in der echten Welt nicht existieren kann.

Kleine Schönheitsfehler: Kein echter Trekkie würde das Medizinische holographische Notfallprogramm als „Holo-Doc“ titulieren. Und dank seines mobilen Emitters macht der Doc ja recht ausgiebige Ausflüge in der Realität – was das in diesem Kontext auch immer bedeutet.

Capsoff off?

Im August hatte Pieter Hintjens eine tolle Idee: Er startete eine Kampagne gegen die unnütze Caps-Lock-Taste, die fast jeden PC-Nutzer ab und an nervt. Er gab der Kampagne den griffigen Namen Capsoff.

capsoff

Hintjens eröffnete eine Webseite, ein Blog, ein Forum – und warb für das Eine-Million-Dollar-Keyboard: Die kreativen Caps-Lock-Gegener sollten Vorschläge für ein neues Keyboard-Layout einreichen und dafür eine Art Jackpot gewinnen.

Doch irgendwie ist die Begeisterung der Community etwas größer als die des Initiators. Sowohl Webseite als auch Weblog wurden seit September nicht mehr aktualisiert. Die eine Million Dollar können sich die Teilnehmer des Wettbewerbs wohl ebenfalls abschminken. Ganze 241 Dollar und 71 Cents sind laut Webseite zusammengekommen. Ob der aktuelle Stand wesentlich höher ist, darf angesichts des tröpfelnden Feedbacks bezweifelt werden.

million

Eine lustige Idee hat wohl nicht so richtig gezündet. Das wäre nicht weiter bemerkenswert, wenn der Initiator nicht gleichzeitig Präsident der FFII wäre. Ob die Organisation beim Kampf gegen Softwarepatente wohl mehr Durchhaltevermögen und Ideen aufbringen kann? Oder wird die FFII-Webseite auch eines Tages ohne weitere Begründung einfach brach liegen?

Wir müssen mehr taggen

Tagging ist toll. Man muss einen Gegenstand nicht in eine Schublade stecken, sondern kann ihn gleichzeitig in mehrere Fächer einordnen. Wenn man denn etwas sucht, muss man nicht mehrere hunderte kleiner Schubladen durchsuchen, sondern kann zielgerichtet nach speziellen Artikeln suchen, die verschiedene Kriterien erfüllen.

Ich weiß, das ist simple Datenbank-Technik. Aber so richtig hat sich das Taggen noch nicht durchgesetzt. Ich rede hier nicht von Technorati (obwohl: was ist wenn ich nach Beiträgen suche, die mehrere Tags erfüllen?) und Bibliothekskatalogen, sondern von breitentauglicheren Angeboten. Wie zum Beispiel im Supermarkt. Will ich beispielsweise eine Steak mit Kartoffeln und Gemüse machen, muss ich erst in die Fleisch-Abteilung nach verwertbaren Fleischstücken fahnen, dann in der Gemüse-Abteilung nach Kartoffeln und anderen nicht-tierischen Beilagen suchen und noch bei den Milchprodukten nach Kräuterbutter oder nach anderen Steaksoßen suchen. Eine eigene Steak-Abteilung würde mir dazu noch das passende Steak-Besteck liefern, die perfekte Pfanne und ein Buch mit den größten Steak-Obsessionen der westlichen Welt.

Ein Anfang wäre es schon, wenn nicht gleich die Supermärkte das Tagging einführen würden, sondern die Online-Händler. Was bringt es wenn Quelle auf der Startseite in solche tollen Kategoren wie „“Mode für Sie“ und „Wohnen und Haushalt“ unterteilt, wenn ich ein Geschenk für meine Freundin suche? Wenn dann noch separat eine Kategorie „Schnäppchen und Auktionen“ geführt wird, bin ich im Zwiespalt. Vielleicht gibt es da besonders originelle Posten – aber wer will sich schon dabei erwischen lassen, beim Schenken besonders sparsam gewesen zu sein?

Zu dem Erfolg des Taggens gehört natürlich Ehrlichkeit. Wenn ein Händler schlichtweg alle Waren im Angebot als „Geschenk“ oder „Überraschung“ taggt, dann hilft das wenig. Vielleicht hilft hier nur eine neue Ehrlichkeit. So wäre gerade im Weihnachtseinkauf ein Tag „geschmacklos, aber die Oma freut sich trotzdem“ nicht zu verachten.

Bevorzugt zahlen

Click&Buy von Firstgate war bisher erfreulich unauffällig. Ich zahle, die Transaktion wird bestätigt, das Geld wird abgebucht. Und sonst Ruhe. Letzte Woche benachrichtigte mich das Unternehmen, dass man eine englische Banklizenz erworben habe. Heute landet das in meiner Inbox:

Bitte beachten Sie, dass ClickandBuy gerade dabei ist, noch offene Transaktionen von Ihrem bevorzugtes Zahlungsmittel einzuziehen. Sollten Sie kürzlich Ihr bevorzugtes Zahlungsmittel gewechselt haben, werden auch diese offenen Transaktionen nun von ihrem neuen
bevorzugten Zahlungsmittel abgebucht. Sie werden nicht mehr von Ihrem vorherigen Zahlungsmittel abgebucht, auch wenn dieses zum Zeitpunkt des
Kaufes ihr bevorzugtes Zahlungsmittel war.

Wäre es nicht einfacher gewesen nur die Kunden zu informieren, die das tatsächlich betrifft? Will sich die Firma sich mit all ihren Plänen, neuen fantastischen Möglichkeiten dauerhaft einen Teil meiner Aufmerksamkeit erobern? Danke, aber ich will doch nur ein bisschen Geld transferieren.