Spiegel Online ist nun zu „Der Spiegel“ verschmolzen und hat einen ausgiebigen Relaunch verpasst bekommen. Ein Feature bekam aber wenig Ausmerksamkeit: Videos werden nun transkribiert. So sieht das aus:
Noch muss man das Transkript per Klick ausklappen. Und noch sind nicht alle Videos transkribiert. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und zwar aus drei Gründen:
- Der unwichtigste: Ich mag es viel lieber Texte in meinem eigenen Tempo zu lesen und sie nach wichtigen Informationen abzuscannen. Es ist für Berufsinformationsverarbeiter wesentlich effizienter.
- Wichtiger: Es gibt viele Menschen, die nicht jede Darreichungsform von Medien mit Gewinn konsumieren können. Sei es dass sie nicht sehen oder hören können, oder dass Technik oder Datentarif nicht mitspielen. Eine textliche Umsetzung macht die Inhalte viel zugänglicher.
- Transkripte machen Videos vom flüchtigen Medium zum Wissensspeicher. Zwar mögen die Videodateien in großen Mediatheken liegen. Jedoch einen Beitrag wiederzufinden oder nach bisher unbekannten Beiträgen zu suchen, ist oft ein Glücksspiel. Wurde der Beitrag richtig verschlagwortet? Wurden alle wichtigen Zitate von Spitzenpolitikern und Entscheidungsträgern erkannt und in den begleitenden Beiträgen korrekt aufgeführt? Erst mit dem Volltext ist diese Transparenz sichergestellt und Videos gehören endlich zum journalistischen und gesellschaftlichen Langzeitgedächtnis.
Kurzum: Ich liebe Transkripte. Bitte mehr davon.