iphone-Apps: Don’t update

Das iPhone und der iPod Touch haben etwas, was ich unter Linux sehr schätze und unter Windows immer noch schmerzlich vermisse: Einen Paketmanager. So kann man immer sicher stellen, dass man die aktuelle Software parat hat, hat immer die neusten Features und die wenigsten Sicherheitslücken.

Doch leider vermasseln sie es grade Mal wieder. Nicht nur die Beschränkung auf die gnädigerweise von Apple genehmigten Anwendungen ist ein Makel, der komplette Sinn des Paketmanagers wird ins Gegenteil verkehrt. Statt immer bessere Funktionen und Software zu haben, hat man plötzlich immer weniger Funktionen.

Hier ist ein aktueller Fall – bei weitem nicht der einzige. Bei anderen Apps werden irgendwelche Pseudo-Funktionen nachgeschoben, um ganz nebenbei Werbung in die zu integrieren – dabei ist auf kleinen Bildschirmen jedes Pixel kostbar. Oder es werden wesentliche Funktionen entfernt und in eine Bezahl-Applikation transferiert.

Mein Rat daher: wenn kein wirklich guter Grund für ein Update besteht, sollte man es derzeit vermeiden.

Netbooks – verpasste Chancen

Der Eee-PC hat mich von Anbeginn fasziniert. Eine neue Geräteklasse mit einer angepassten Linux-Distribution, die den ganzen Ballast abschüttelt, der die enorme Rechenkraft heutiger Desktop-PCs verbrennt. Aus Faszination wurde Depression, als Asus seine eigene Idee verraten hat und den Eee-PC mit Windows auslieferte.

Netbooks – das hätte ein Neuanfang sein können. Eine Revolution, ein Geschäft größer als der iPod. Denn die Frustration mit den normalen PCs nimmt überhand: Bootzeiten, Update-Routinen, die andauernd aufploppen um den Virenkiller, Windows, Firefox und das Google-Pack aktualisieren wollen und die Taskleiste verstopfen, Spamfilter, Adware, Videocodecs, unverständliche Fehlermeldungen, Treiberprobleme – kurz: Desktop-PCs sind zu träge und zu komplex.

Die Netbooks hätten anders sein können – konzentriert auf die Basisaufgaben – die aber unkompliziert, schnell und stabil, genau angepasst an die CPU, die SSD, die Akkulaufzeiten und die Displaygrößekleine. Mit einem Paketmanager statt 25 Update-Routinen.

Daraus wurde leider nichts. Zwar gibt es noch Linux-Geräte, sie werden aber nur halbherzig entwickelt.

Zum Beispiel das Ideapad:

Eine nett gedachte, in der Praxis jedoch nicht wirklich begeisternde Funktion liefert Lenovo bei den Windows-XP-Versionen des S10e übrigens mit “Quickstart” (siehe Screenshot): Vor dem wirklichen Bootprozess erlaubt ein Schnellstart-Menü die Auswahl bestimmter Funktionen (Browser, Chat, Musik, Fotos, Skype), die dadurch schneller zugänglich sein sollen als bei einem kompletten Windows-Start. Ganz offenbar wird hier ein sehr abgespecktes Linux gebootet, das sich nur beschränkt konfigurieren oder nutzen lässt. So war es mir nicht möglich, auch auf diesem Mini-Linux eine WLAN-Anbindung zustande zu bringen. Und dass diese vom (funktionierenden) Windows-System übernommen worden wäre, ist ja ohnehin zu viel verlangt in diesen digitalen Zeiten. Und so wird also doch XP gestartet.

Das Deprimierende daran: Selbst eine Firma wie Lenovo macht sich offenbar die Fortschritte im Linux-Bereich nicht wirklich zu Nutze. Ein Mini-Linux mit WLAN ist nun wirklich kein Zauberstück mehr. Würden einige Netbook-Hersteller – Gott bewahre! – sogar zusammenarbeiten, könnten sie eine beeindruckende Software-Plattform auf die Beine stellen. Finanzieren könnte man das zum Beispiel auch durch eine Art App Store, der im Gegensatz zu Apples unübersichtlicher Pfurz-Parade durchgehend Qualität und Übersichtlichkeit garantieren muss.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es ja: Android läuft auch auf Netbooks. Google hat zumindest theoretisch das Potenzial einen solchen Markt aufzubauen und die Hersteller zur Einhaltung von Qualitätsstandards zu zwingen.

Bis die Geräte aber in den normalen Handel kommen, dauert es aber noch einige Zeit. Bis dahin werden die Hardware-Hersteller wohl Windows 7 installieren. Ich bin mal gespannt, ob Microsoft die Zöpfe abschneiden kann, die so dringend abgeschnitten werden müssten, um den Spaß am Computern wieder herzustellen. Ich hab ja meine Zweifel.

Miro: die Revolution muss mobil werden

Miro wurde gerade in der neuen Version 1.2 veröffentlicht. Das Announcement liest sich soweit ganz gut – doch mir fehlt ein wesentliches Feature: die Unterstützung mobiler Geräte.

Obwohl sie oft verkündet wurde: die Internet-TV-Revolution ist noch nicht gekommen. Joost dümpelt vor sich hin, Youtube wird wie wild geklickt – aber Fernseher und PC sind nicht richtig verschmolzen. Das Problem ist: der Fernseher ist nicht das richtige Angriffs-Ziel. In meinen Augen gibt es eine viel interessantere Bastion zu erobern: die Mobil-Player. Da draußen gibt es hunderte Millionen iPods, immer mehr MP3-Player können auch Videos abspielen – sogar mein Handy kann es. Theoretisch – denn praktisch nutze ich die Möglichkeit nicht.

Dabei wäre es so praktisch. Ich höre heute auch keine Audio-Podcasts am PC. Hier werde ich viel zu schnell von neuen Emails, Chat-Fenstern abgelenkt – zudem ist lineares Zuhören so verdammt ineffektiv, wenn ich vor einer Maschine sitze, die auf Interaktion getrimmt ist. 106 Tasten auf einem Standard-Keyboard und ich soll nur zuhören? Forget it. Wo ich Podcasts sehr gerne höre: in der Bahn, im Fitness-Studio, in der Schlange vor der Supermarkt-Kasse. Da, wo ich bisher von enervierendem uninteressanten Gewäsch genervt wurde. Und es ist so einfach: ich stöpsel den Player in den USB-Port und Amarok schaufelt meine Podcasts auf den Speicher.

Das gleiche hätte ich gerne für Video-Podcasts. Und ich will nicht iTunes installieren, um dann festzustellen, dass ich da die Daily Show kaufen könnte, wäre ich US-Amerikaner. Ich möchte ein offenes System, das mir meine liebsten Podcasts ohne Patentansprüche von Apple auf den MP3Medien-Player kopiert.

Die Umsetzung ist natürlich nicht ganz einfach. Zwar gibt es schon einige Podcasts in mobil-tauglichen Formaten – wozu soll aber der Broadcaster die ganze Arbeit machen? Ein RSS-Feed für MP4, ein weiterer für AAC, noch ein anderer in FLV? Und nachher sieht das Ergebnis auf dem Medien-Player doch bescheiden aus, weil es nicht genau auf die richtige Auflösung optimiert wurde – oder die Datei mit 13 statt 12,5 Frames pro Sekunde kodiert wurde. Deshalb sollte der Umwandlungsprozess lieber auf dem PC stattfinden. Mit transcode oder ffmepg ist die Umwandlung auf dem Desktop in das geeignete Medienformat kein Problem – man muss nur ein paar Parameter herausfinden. Die stehen aber nicht in der Anleitung des Players.

Falls ihr die Idee gut findet: hier gehts zum Forumeintrag und hier zum Bugtracker.

Ausführliche Fehlermeldung

Eins der frustrierendsten Erlebnisse beim Computern sind Fehlermeldungen. Sie lesen sich meist so verständlich wie „Unzulässiger Schreibzugriff auf Sektor AS213453DJKL546546DSKADJ.“ oder sind so ausführlich wie „Error„. Was macht man? Man klickt auf „Okay“ und züchtet neue Magengeschwüre.

Mein KDE-Desktop hat mir heute ein anderes Exemplar präsentiert. Ausführlich, mit klaren Handlungsanweisungen und auf Deutsch:

Fehlermeldung KDE

Was soll ich sagen? Danke, hat geklappt. (Mein Vater hätte gleichwohl nichts davon verstanden.)

Jabber mit Web.de

Es hat sich vielleicht noch nicht ganz herumgesprochen, aber neben GMX hat auch Konzernschwester Web.de jedem Mailkunden einen Jabber-Account eingerichtet. Um den zu nutzen benötigt man den GMX MultiMessenger nicht, es klappt mit jedem Jabber-Client.

Für Psi sieht die Einstellung zum Beispiel so aus.

Jabber mit web.de auf Psi

Wer einen unkommerziellen Jabber-Server bevorzugt: jabber.ccc.de kann Unterstützung gebrauchen.

Update: Neue Zugangsdaten sind hier.