Überwachungs-Pause

Da hängt sie nun, die Kamera – knapp unter Google-Streetview-Höhe an einer Fassade im Belgischen Viertel Kölns. Sie ist aus der Verankerung gerissen, baumelt nur noch an dem Kabel vor sich hin. Überwachungs-Pause.

Was ist nur passiert? Wollte sich die Kamera in den Weg eines Verbrechers werfen, der eine unschuldige alte Dame überfallen wollte? Oder war es Vandalismus?

Bestimmt war es einer dieser freiheitsliebenden Jungspunde, der aus fehlgeleitetem Antrieb einen Sprung wagte, um dem tapferen Hüter der Ordnung einen Schlag zu versetzen? Hat er sich mit hasserfülltem Gesicht nach oben katapultiert? Trug er einen Baseballschläger? Oder eine rote Robe?

Vermissen Sie etwas, Herr Herrmann?

Heute tickert über die dpa:

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung mehren sich die Stimmen, die vor Risiken für die Sicherheit warnen. Bis der Gesetzgeber eine neue Regelung auf den Weg gebracht habe, könne der rechtlose Zustand Menschenleben kosten, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Wie viel sicherer hat es sich doch im verfassungslosen Zustand gelebt.