Die Ruhr funkt noch nicht

Im September gab die Initiative Hot Spot Ruhr ein ehrgeiziges Ziel bekannt: mit nur 20000 Funk-Router wollte man die 4400 Quadratkilometer Ruhrgebiet flächendeckend mit Internet per Funk versorgen. Dafür wollte Fon-Geschäftsführer Robert 1000 Foneras kostenlos zur Verfügung stellen.

Eingeschlagen hat die Aktion nicht. Obwohl der Zeitraum bis Ende Februar verlängert wurde, wurden bis heute ganze 300 Gratis-Foneras an den Mann gebracht, wie mir ein Vertreter der Initiative gestern mitteilte. Die stünden in Privatwohnungen – eine nennenswerte Abdeckung sei nicht erreicht worden.

Unterdessen hat sich Fon etwas geöffnet: Von nun an können Gäste an Foneras kostenlos auf die Angebote des Fon-Investors Google zugreifen. Besonders für Nicht-Zahler hat die Idee Potential.

Vorratsdatenspeicherung auf halber Last

Es quillt gerade aus den Tickern:
Das Bundesverfassungsgericht hat Teile des Gesetzes zur Vorratsdatenspeicherung teilweise ausgesetzt. Oder kurz zusammengefasst: Es wird weiter gespeichert, die Polizei darf aber die Daten nur bei schweren Straftaten nutzen.

Merkwürdig finde ich diesen Satz der DPA-Meldung:

Sie dürfen allerdings dann nicht an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden, wenn ihre Herausgabe zur Aufklärung weniger gravierender Delikte beantragt wird.

Sollen also die Provider entscheiden, was eine schwere Straftat ist und was nicht? Wäre der umgekehrte Weg nicht logischer: die Polizei darf die Daten erst gar nicht anfordern, wenn es sich nicht um schwere Straftaten handelt? Mal sehen, wie die Entscheidung im Volltext aussehen wird.